Greta

Vier Beine mehr in unserer Familie!
Die Geschichte unserer Greta und wie wir uns gefunden haben:

Einen Hund in seine Familie aufzunehmen ist eine schwerwiegende Entscheidung und bedeutet, dass man sich für viele Jahre um ein Lebewesen kümmern muss, was in einer Abhängigkeit zu uns steht.

Wir hatten immer Hunde und unser Findus war nun schon 6 Jahre allein. Unser „Sam“ hat uns 12 Jahre glücklich gemacht und war mein erster eigener Hund. Als der kleine Findushund 2 Jahre alt war, schlief unser „Dicker“ für immer ein.

In einer anderen Pflegefamilie lebt ein ganz besonderer Hund und ich war immer sehr begeistert von ihr. „Debby“ sieht man in die Augen und direkt ins Herz. Irgendwann sollten wir auch wieder einen großen Hund haben, der meine Kinder aushält, mein Leben bereichert und ein Weggefährte für uns Helden ist.

Bestimmt zwei Jahre überlegte ich immer wieder, habe viel gelesen über Hunderassen und was mit Hunden aus dem Tierschutz so möglich ist, denn meine ersten beiden Hunde kamen aus dem Tierschutz. Diesmal sollte es aber irgendwie anders werden. Ich wollte einen Züchter finden, der unseren Hund bewusst ins Leben bringt und sich von der ersten Sekunde an verantwortlich fühlt für unser Anliegen und den Vierbeiner. Aber welche Rasse denn nun und wo finde ich einen Züchter, der meine Gedanken und Wünsche mit vier behinderten Kindern verstehen und mittragen kann?

Im Sommer 2018 machten wir Urlaub auf Langeoog und trafen auf „Emil“ – einem wunderbaren und beeindruckenden Vierbeiner. Die Besitzerin war eine Grundschullehrerin und sie nimmt den Goldendoodle regelmäßig mit in die Schule. „Emil“ war wohlerzogen, wachsam und eine Seele von Hund.

Mit „Emil“ im Kopf konkretisierte sich die Vorstellung eines neuen Familienmitgliedes. Aber schaffe ich das? Einen Welpen mit allem was dazu gehört? Der Stress, die Nächte, die Kinder und der kleine Hund?

Im September 2018 saß ich bei einem Arzt und lass einen Artikel über Hundezucht und innerartliche Sozialisierung. Dort berichtete eine Frau aus Gronau von ihrem Weg mit den Vierbeinern. Ein Zitat aus dem Artikel war: „Wir geben doch auch nicht ein sieben Monate altes Kind in ein Hunderudel und sagen: Werd ein gutes Kind!“ Marion Terhaar berichtete von kopflosen Welpen, die viel zu früh abgegeben werden und wie gut es für die Hunde ist, weitaus länger im Rudel sozialisiert zu werden, bevor sie ihre neue Aufgabe übernehmen.

Ich suchte nach ihr im Internet und fand die Seite „Familydogs4You“ – da war sie, unsere Züchterin. Ich schrieb Marion Terhaar eine E-Mail und bekam eine wunderbare Mail zurück: „Heute Nacht hat meine Hündin 7 gesunde Goldendoodle Welpen zur Welt gebracht. Am besten telefonieren wir bald.“

Bereits am nächsten Tag stand fest, unser neues Familienmitglied ist geboren. Von nun an waren Marion und ich in gutem Kontakt und sie behielt sich vor, unseren Hund aus dem Wurf selbst auszusuchen. Das wirkte sehr professionell und beruhigte mich ungemein. Nach etwa sechs Wochen stand fest, dass „Greta“, die Erstgeborene aus dem Wurf, unsere Heldin sein wird. Marion hatte sich zuvor unsere Familie genau beschreiben lassen und auch was ich mir wünsche. Ich besuchte unsere Greta Ende Oktober in ihrem Welpenhaus und sah mir auch die anderen Hunde an. Ich durfte die Elterntiere kennenlernen und Marion Terhaar zeigte mir ihre ganze Anlage. Sie erklärte mir, wie die Welpen groß werden und warum sie gern die Welpen länger als gewöhnlich bei sich behält.

Von nun an bekam ich regelmäßig Fotos und Videos von unserer Hündin und Marion berichtete von ihr. Wie sie sich entwickelt, welche Charaktereigenschaften vordergründig sind und wie sie sich dem Menschen gegenüber verhält. Sie gewöhnte sie an die Leine, ging mit ihr auf den Hundeplatz und brachte ihr die Standruhe bei. Manchmal war ich sehr ungeduldig, um so geduldiger war Marion mit mir. Sie hatte großen Respekt vor dem, was Greta in einer Familie mit vier behinderten Kindern leisten können muss. Gerade die geistige Behinderung der Kinder ist für einen Hund schwer zu deuten. Greta musste also aushalten lernen. Auch das machte sich Marion Terhaar zur Aufgabe.

Als Greta dann 5 Monate alt war, kam der große Tag. Greta, auch „Gretchen Müller“ genannt, wurde zur Heldin in unserem besonderen Familienverbund und die Ankunft war sehr aufregend. Aber auch Marion war sehr angespannt, ob die erste Zeit für alle eine gute Zeit würde. Das zeichnete sie als Mensch und Züchterin nochmal besonders aus. Ihr Schützling ist ihr nach dem Verkauf nicht egal und sie möchte, dass es für alle gut wird.

Die erste Zeit hatten wir täglich Kontakt und ich konnte anrufen wann ich wollte. Alle Fragen wurden geduldig beantwortet und bis heute nimmt Marion Anteil an ihrer Greta und den Helden. Ihr kann Fragen stellen, ihr Videos schicken und sie gibt mir Tipps für unser Miteinander.

Mit Marion Terhaar und ihre besondere Einstellung zur Hundezucht und Erziehung von vierbeinigen Familienmitgliedern wurde unsere Familie wieder komplett. Greta ist wunderschön, gesund, ruht in sich, hält viel aus, kam nicht kopflos in unsere Familie und war schnell gut gebunden. All das gibt Marion Terhaar recht in ihrer Arbeitsweise. Es sollte mehr Züchter geben, die so verantwortungsvoll und empathisch ihre Schützlinge in die Welt entlassen. Danke dafür!