Popcorn

Wie kommt man zu einem Popcorn…? Tja, wie das Leben so spielt. Als unsere geliebte Bearded Collie Hündin vor 3 1/2 Jahren gestorben ist, war zunächst nicht an einen neuen Hund zu denken, da wir beruflich und familiär doch sehr eingebunden waren. Als ich jedoch im letzten Jahr eine Halbtagsstelle in der Montessorischule annahm, konnten wir nicht länger warten und schauten uns nach einem „Gebrauchthund“ um. Für einen Welpen, so dachten wir, hätten wir doch nicht genügend Zeit. Wir wurden auch schnell fündig, doch stellte sich dieser als nicht familientauglich heraus. Die erste Hundeschule hatte es mehr auf unser Geld als auf Fortschritte in der Hund-Mensch-Beziehung abgesehen. Da wurde uns von mehreren Seiten Marion empfohlen. „Die kriegt auch die ganz schwierigen Hunde wieder hin“, so hieß es in der Empfehlung. Wir konnten das jedoch nicht mehr überprüfen, da es in der Familie mit dem damaligen Hund zu gefährlich wurde und wir diesen glücklich an einen Schäfer vermitteln konnten, bei dem er endlich ausgelastet und zufrieden ist. Mit Marion führte ich trotzdem ein langes Gespräch, in dem ich erfuhr, dass sie nicht nur Hundetrainerin ist, sondern auch tolle Hunde züchtet, die häufig zu Therapiezwecken eingesetzt werden. Ein lang gehegter Wunsch nahm Formen an und einige Wochen später sahen wir uns ihre wundervollen Welpen an und verliebten uns sofort. Eigentlich waren bereits alle Hunde vergeben, aber wie es der Zufall so will, konnte jemand aus gesundheitlichen Gründen sein vorgemerktes Tier doch nicht abholen. So kamen wir zu Popcorn. Den Namen hat sich meine Tochter ausgedacht. Das fröhliche, überschwängliche Gemüt und die süßen hellen Löckchen ließen auch kaum einen anderen Namen zu. Wir besuchten ihn jede Woche bei Marion. Er wurde immer aufmerksamer, anhänglicher und erkannte uns schnell wieder. Schön war auch zu sehen, wie er nicht nur jede Woche größer wurde, sondern auch immer wieder etwas Neues konnte. Als wir ihn dann endlich Weihnachten nach Hause holen durften, bekamen wir nicht einen hilfebedürftigen, sondern einen bereits gut erzogenen Welpen. Er war so gut wie stubenrein, lief schon toll an der Leine und auch das Autofahren ging schon ganz gut. Er verstand „Nein“ und auch die Impulskontrolle war für so einen kleinen Wicht wirklich gut. Bei uns zu Hause fühlte er sich gleich wohl, ohne groß seine Familie zu vermissen. Natürlich besuchten wir regelmäßig die Welpenschule, in der nicht nur nach Herzenslust gespielt wurde, sondern auch erste Kommandos und Ruheübungen gelernt wurden. Im Einzeltraining lernten wir dann auch noch das Fußgehen. Popcorn integrierte sich perfekt in unseren Alltag, freute sich auf die Spiel- und Spaßzeiten im Garten und in der Hundeschule und natürlich auf intensive Kuschelzeiten. Auch Familienbesuche bzw. Feiern meisterte er mit Bravur. Meine Kollegin aus der Montessorischule Borken lernte ihn kennen und verliebte sich sofort. Jetzt ging es darum, ihn in der Schule vorzustellen. Das Lehrerteam reagierte gleich sehr positiv und auch der Vorstand und die Elternschaft ließ sich leicht überzeugen. So durfte Popcorn inzwischen schon einige Male mit in die Schule kommen. Die Kinder lieben ihn und fragen mich immer, wann er denn wieder mitkommt. Mittlerweile sind wir in der Junghundgruppe bei Marion und üben tolle und hilfreiche Dinge für den Alltag: Begegnungen mit anderen Hunde-Mensch-Teams, verschiedenste Bleib- und Abrufübungen, Bei-Fuß-Gehübungen, dass man keine weggeworfenen Würstchen fressen darf, Versteck- und Suchspiele u.v.m. Es macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch unheimlich viel für die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Und das alles ganz ohne Leckerlies. In einem weiteren Einzeltraining übten wir den Freilauf, der inzwischen ebenfalls perfekt klappt. Im Herbst beginnen wir eine Therapiehundausbildung, um einerseits den rechtlichen Rahmen zu schaffen, aber vor allem, um noch speziellere Tipps und Tricks für die Arbeit in der Schule zu bekommen. Wir sind so dankbar für diese Fügungen und würden es immer wieder so machen.

Danke Marion :o)

LG,
Catrin.